Eigentlich wollten wir früh beim Bäcker etwas zum Frühstück mitnehmen und unterwegs dann frühstücken. Nur leider hatten wir vollkommen vergessen, dass mittwochs die Bäcker auf den Dörfern geschlossen haben. Also gab es Raststätten-Croissants. Ging auch.

Gegen 13 Uhr kamen wir am Campingplatz in Straßburg an. Und wurden vom Schild „Complet“ begrüßt. Allerdings konnten wir für den vollen Campingplatz-Preis auf dem Parkplatz vor der Schranke stehen bleiben und die Sanitäranlagen und das Schwimmbad nutzen. Nur leider: kein Strom. Aber: ein Platz. 

Mit der Tram ist man zügig in der Innenstadt. Wir blieben unserer Urlaubstradition treu und machten eine Stadtrundfahrt auf dem Wasser. In der Innenstadt von Straßburg gibt es viele sehr gut gepflegte Fachwerkhäuser, etwas außerhalb die großen modernen Bauten des Europaparlamentes. Der Nachmittag konnte nur einen ersten Eindruck vermitteln. Straßburg wäre einen längeren Besuch wert.

Früh haben wir den kleinen Dorf-Campingplatz Richtung Villandry verlassen. Dort ist man sehr WoMo-freundlich eingestellt. Neben dem erwähnten Stellplatz (sah wirklich schön angelegt aus), ist auf dem großen Parkplatz unterhalb des Schlosses das Parken für WoMos ausdrücklich erlaubt.

Wir haben uns sowohl das Schloss, als auch die Gärten angeschaut und einen Audioguide genommen. Im Schloss werden mit Hilfe der Eintrittsgelder nach und nach immer mehr Räume restauriert. Aber die Gärten fanden wir noch beeindruckender als das Schloss. Es gibt mehrere Gärten mit unterschiedlichen Themen – sehr streng angelegte Ziergärten, einen großen Wassergarten, ein Labyrinth, einen sehr urwüchsigen Sonnengarten, einen Kräutergarten und besonders beeindruckend einen riesig großen Gemüsegarten. Auch er ist in strengen geometrischen Formen angelegt und wird zweimal im Jahr komplett neu bepflanzt.

Nach einem kleinen Imbiss machten wir uns auf die Fahrt Richtung Straßburg. Dass wir es bis dort nicht schaffen würden, war klar. Das Ziel war möglichst viel der Strecke hinter uns zu bringen. Wir wählten die Strecke von West nach Ost südlich von Paris. Da gibt es außer Feldern rechts und links über bestimmt 200 km nicht viel zu sehen. Außer Orlean keine größere Stadt, kaum Dörfer. Nur endlose Felder. Entsprechend klein war auch die Auswahl an Stellplätzen, die der ADAC-Führer anbot. Wir entschieden und für den Platz in Arc-en-Barrois. Der Ort machte beim Durchfahren fast den Eindruck eines Geisterdorfes. So viele offensichtlich verlassene Häuser!

Heute früh haben wir gesehen, dass es sogar ein Schloss gibt und sehr viele Häuser sehe liebevoll instand gehalten sind und mit Blumen geschmückt sind.

Stellplatz: Ebener Schotterplatz neben dem Campingplatz. Die Nacht kostet 5 Euro. Sanitäranlagen des Campingplatzes können genutzt werden. Diese sind alt, aber gepflegt und sauber. Für etwas mehr Geld (Stellplatz incl. 2 Personen 12,40 Euro inkl. Strom) kann man auf dem Campingplatz stehen.

Nach der Nacht auf dem nicht so schönen Stellplatz von Guérande machten wir uns auf zur Terre de Sel – einer Art Erlebniswelt rund um das Thema Salzgewinnung in Guérande der Genossenschaft der Salzbauern. Die Führung hatten wir am Tag zuvor in der Touristeninformation gebucht. Ein Glück, denn spontan ist es nicht möglich an Führungen teilzunehmen. Und ohne eine ist es nicht erlaubt die Salzfelder zu betreten.

Im Shop haben wir dann noch „ein wenig“ Salz eingekauft (und später festgestellt, dass es im Supermarkt preiswerter gewesen wäre).

Danach sagten wir der Bretagne „Au revoir“ und schwangen uns auf die Autobahn Richtung Tours – der Heimweg in Etappen begann.

Unser Ziel war es, möglichst nahe am Schloss Villandry zu übernachten. Laut ADAC gab es einen Stellplatz direkt vor Ort. Allerdings war keine Aussage darüber zu finden, ob es Strom dort gibt (wir haben dann gesehen: gibt es!). Also steuerten wir einen kleinen, sehr schönen und ganz neuen Campingplatz in einem Dorf in der Nähe an.

Der Wetterbericht hatte Sonne versprochen. So richtig Sonne, ganz ohne Wolken. Und der Tag fing auch entsprechend an – mit einem Frühstück in der Sonne. Leider zog sich der Himmel auf dem Weg nach Carnac schon wieder zu. Die Steinreihen besuchten wir noch im Trockenen, aber kaum saßen wir wieder im Auto, regnete es. Und zwar so heftig, dass wir keinen Sinn mehr darin sahen, den angedachten Stellplatz am Strand anzufahren, sondern direkt weiter nach Guérande fuhren. 

Guérande ist eine sehr schöne alte Stadt in der sich alles um bretonische Themen und das Salz dreht. Allerdings ist sie auch sehr touristisch. Was uns auffiel, weil wir das bisher sehr selten erlebt haben in der Bretagne.

Was uns in den letzten Tagen auffällt: im Norden hatten wir auf fast allen Stellplätzen Stromanschluss. Das ist für uns Handynutzer tatsächlich ganz praktisch, weil man so über Nacht alle Geräte aufladen kann. Seit einigen Tagen lassen sich keine Stellplätze mit Strom mehr finden. Das ist ungünstig.

Der Tag begann mit Nebel und Regen und wir waren froh, dass wir am letzten Abend noch zum Pointe de Penhir gegangen waren. So machten wir uns nach dem Frühstück auf nach Quimper, um im Werksverkauf von Armor Lux noch eines dieser tollen gestreiften Shirts zu kaufen. Leider saßen sie so gar nicht und wir fuhren unverrichteter Dinge weiter – zum Luxuscamping-Platz bei Concarneu. Eigentlich wollten wir die Stadt besichtigten. Uneigentlich blieben wir einfach auf dem Campingplatz. Die Kinder waren baden, wir haben ein bisschen Wäsche gewaschen, rumgesessen und Calzone im Omnia gebacken.

Der Strand um den Leuchtturm hatte und so gut gefallen, dass wir beschlossen hatten, heute einfach etwas länger zu bleiben und dann den kürzesten Weg nach Crozon zu fahren. Also haben wir ausgeschlafen (tatsächlich zählten wir auf dem Campingplatz mit 8:30 Uhr zu den Langschläfern. Auf den WoMo-Stellplätzen wird früh eher länger geschlafen), in Ruhe gefrühstückt und sind dann noch einmal an den Strand gegangen. Leider war es nicht so sonnig wie gestern, sondern sehr bewölkt und grau. Trotzdem haben wir gemeinsam möglichst viele Schneckenhäuser gesammelt. Zu Hause soll ein Glas damit gefüllt werden. 

Irgendwann setzte der unvermeidliche Regen ein und wir machten uns auf in Richtung Crozon. Auf dem Stellplatz in der Nähe vom Pointe de Penhir, direkt neben einen Menhir-Feld fanden wir einen Platz für unser Mobil. Da das Wetter für morgen wieder mal Regen verspricht, machten wir uns vor dem Abendessen auf zum Pointe de Penhir. Der Weg führte oben am Rande der sehr beeindruckenden Steilküste durch eine Heidelandschaft. Das Heidekraut beginnt gerade zu blühen und alles ist in rosa getaucht. Die Küste ist sehr steil und schroff. Da der Wind auch heute wieder kräftig blies, peitschte das Meer gegen die Felsen. 

Interessant wie viele verschiedene Küsten wir in den letzten Tagen gesehen haben. So schroff wie die Steilküsten der Halbinsel Crozon war bisher keine.

Früh ging es mit dem Roskobus vom Stellplatz nach Roscoff zum Anleger für die Fähre zur Île de Batz. Die Überfahrt dauert vielleicht 20 Minuten und führt zwischen vielen kleinen Felsen im Meer entlang. Da Paulas Fußgelenk noch immer nicht ganz fit ist, liehen wir uns auf der Insel Räder aus. Der Weg führte uns so mehr über die Insel, als am Strand entlang. Man hat das Gefühl, dass bis auf die Dünen kein Fleck ungenutzt ist. Entweder es stehen Häuser mit wunderschönen Gärten oder es wird Gemüse angebaut. (Überhaupt wird in der Bretagne überall Gemüse angebaut, in der Gegend um Roscoff hauptsächlich Artischocken.) Das Senter, in dem die Kinder in der 4. Klasse auf Klassenfahrt waren, haben wir auch gefunden.

Die Île de Batz hat uns unglaublich gut gefallen. Die Landschaft ist toll und man merkt, dass dort Menschen leben und auch arbeiten.

Eigentlich wollten wir uns noch Roscoff anschauen, aber wegen Paulas Fuß nahmen wir dann doch den Bus, der gerade kam und konnten so nur aus dem Bus einen kleinen Blick auf die Gassen von Roscoff erhaschen. Ein wirklich schönes Städtchen.

Nach der Rückkehr zum Auto gab es schnell etwas zu essen und dann machten wir uns auf unsere kurze Etappe nach Brignogan-Plage, besser gesagt zum Campingplatz am Leuchtturm am Pointe de Pontusval. Hier war ich bei der Planung einem Tipp aus einem Blog (Link folgt später) gefolgt. Und wir wurden absolut überrascht. Diese Ecke ist traumhaft schön. Viele große Felsblöcke im Wasser an denen sich die Brandung bricht, das Meer ist strahlend blau und der Sonnenuntergang war fast schon kitschig, so intensiv waren die Farben.

Campingplatz: Einfache Ausstattung, traumhafte Lage. Preis für vier Personen incl. je ein Duschchip und Strom 30 Euro/Nacht.

Damit wir auch wirklich einen Parkplatz am Oceanopolis bekommen, hieß es heute Morgen um 7:30 Uhr aufstehen, und ohne Frühstück losfahren. Brot und Süßkram wurde unterwegs in einer Boulangerie gekauft. In Brest angekommen, war der Parkplatz – auf dem schon/noch andere Wohnmobile standen – noch verschlossen. Deshalb parkten wir vor der Schranke und bereiteten das Frühstück zu. Als wir schon fast aufgegessen hatten, wurde die Schranke geöffnet. Leider wurde uns zeitgleich erklärt, dass der Parkplatz nicht für Wohnmobile, sondern für Busse gedacht ist. Also, wendeten wir auf dem Parkplatz und fuhren ein paar Querstraßen zurück – alles im Schneckentempo, weil der Tisch noch gedeckt war.

Das Oceanopolis ist recht nett gemacht. Es gibt unterschiedliche Bereiche über die Bretagne, die Polarmeere sowie die tropischen Meere. Aber, wie so oft beim Besuch zoologischer Einrichtungen, fragten wir uns, ob die Aquarien für die größeren Tiere (Robben, Seehunde, Seeotter, Haie & Pinguine) tatsächlich angemessen groß waren.

Nachdem unsere Aufnahmefähigkeit erschöpft war, gingen wir noch in einem Restaurant essen. Dann ging es auf den Weg nach Roscoff. Nach ca. zwei Stunden – inkl. Tankstopp und Lebensmitteleinkauf – waren wir auf dem Stellplatz angekommen. Dieser war – untypisch für unsere bisherigen Quartiere – fast schon randvoll. 

Nach einem leckeren Kartoffel-Auflauf aus dem Omnia, wurde noch ein paar Runden Skat gespielt und dann ging es ins Bett.

Am letzten Stellplatz war zwar ein schöner Strand, aber sonst nichts. Also sind wir heute früh direkt nach dem Aufstehen losgefahren, haben im nächsten Ort bei einer Boulangerie großartiges Brot sowie Croissants und Pain au Chocolat gekauft und sind bis zum Parkplatz in Saint-Guirec gefahren. Dort haben wir nach einem kurzen Kampf mit dem Automaten, der einfach keinen Strafzettel herausrücken wollte, erstmal gemütlich gefrühstückt.

Danach haben wir einen kurzen Abstecher in den Skulpturen-Park gemacht (sehenswert!) und sind dann auf den Küstenweg gegangen.

Die rosa Granitküste zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Bretagne. Das merkt man (leider) auch an den Menschenmengen dort. Es war noch nicht unangenehm, aber mehr sollten es auch nicht sein. Der Ausblick auf die Steinformationen entschädigt allerdings. Sehr beeindruckend!

Eigentlich war vorgesehen, dass wir danach nach Roscoff fahren, um morgen um die Île de Batz zu wandern. Nur leider ist für morgen Regen vorhergesagt. Also haben wir den Besuch am Ende der Welt (Zeltplatz Les Blancs Sablons) vorgezogen und werden morgen das Oceanopolis in Brest besuchen.

Dieser Zeltplatz liegt sehr ruhig hinter den Dünen, nahe am Strand. Die Ausstattung ist sehr einfach – unbeheizte Duschen mit lauwarmem Wasser und so, wie bisher überall (Ausnahme: Paris): Bring Dein eigenes Klopapier. Aber immerhin gibt es eine Dusche. Und es gab den Nebel, der in unserem Wetter-Potpourri noch fehlte.

Heute zeigte sich die Bretagne von ihrer schönsten Seite: strahlend blauer Himmel und ein kräftiger Wind. Der Weg zum Leuchtturm von Cap Fréhel durch die Heidelandschaft auf den Klippen entlang der Küste dauerte etwas länger als gedacht, aber es gab so viel zu fotografieren, dass wir nicht so recht vorankamen. Direkt am Leuchtturm gab es einen Parkplatz, aber eigentlich verpasst man viel des Charmes der Ecke, wenn man nicht durch die Heide läuft.

Zurück auf dem Campingplatz gab es einen schnellen Mittagsimbiss aus den zusammengesuchten Vorräten und danach ging es auf die heutige Tagestour. Leider führte die Straße nicht direkt an der Küste entlang, aber die Strecke war länger und so hielten wir uns an die Hauptstraßen. Ein ganz genau definiertes Ziel gab es nicht, nur grob eine „Ecke“. Letztendlich entschieden wir uns für einen Stellplatz 100 m von Stand entfernt in Trestel und damit für ein Bad im Atlantik.

Stellplatz: in der Nähe des Strandes, Automat an der Einfahrt, Platz für 32 Mobile. 8 Euro für 24 Stunden inklusive Strom, Ver- und Entsorgung, nachts sehr ruhig.